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Kann Propolis in der Landwirtschaft ein Glyphosatersatz sein?

Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist eines der bekanntesten und meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt, das auch in Deutschland eingesetzt wird. Man findet es unter anderem unter dem Handelsnamen „Roundup“ oder auch „Touchdown“ Die Meinungen um das Mittel unterscheiden sich stark. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt auf seiner Internetseite:

„Bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung des Wirkstoffs Glyphosat bestehen keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.“

Generell gilt laut BMEL allerdings das Prinzip: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Es gibt laufende Pläne zur Reduzierung des Gebrauchs von Glyphostat.

Die Umweltorganisation NABU spricht sich hingegen klar gegen den Einsatz von Glyphosat aus. Als sogenanntes Totalherbizid tötet es nicht nur Unkraut sondern nahezu alle Pflanzen. Durch den Einsatz des Mittels wird laut NABU der Rückgang von bedrohten Wildkräutern und Gräsern verursacht. Dies trägt zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei. Dies hat auch Einfluss auf die Insektenpopulation. Der NABU spricht sich für ein Verbot von Glyphosat aus. 

Propolis als Alternative zu Glyposat?

Ein Interessanter Artikel in der Fachzeitschrift „Apicoltori“ beschäftigt sich mit dem Thema, ob Propolis auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden könnte.

Auszug aus der Fachzeitschrift „Apicoltori“ Mod. 87.115-121 (1996)

Wirkung von Propolis auf isolierte Mikroorganismen aus verschiedenen Umgebungen. Das Produkt hat für die meisten untersuchten Bakterienstämme eine anti-mikrobielle Wirkung, die aber stark, je nach Art des Bakterienstammes und oft auch bei Bakterienstämmen derselben Art, variiert (M.I.C. 0,3 mg/ml – 6,0 mg/ml). Die empfindlichsten Mikroorganismen sind insektenursprüngliche Krankheitserreger, gefolgt von (in Reihenfolge): Önologie betreffende Hefepilze, für den Menschen pathogene Blastomyces, Bodenpilze und pflanzen – pathogene Pilze. Propolis – Proben ungleicher Herkunft wirkten auf denselben Mikroorganismus unterschiedlich. Diese Schwankungen rechtfertigen die widersprüchlichen Daten, die in der Literatur zur anti-mikrobiellen Wirkung von Propolis zu finden sind. Propolis in Alkohol- und Wasserlösung oder in hydroalkoholischer Lösung kann verdünnt in einem wässrigen Träger, in kolloidalem Schwefel, einem Kalkmilch – Kupfersulfatgemisch oder einer Nährflüssigkeit aus Blättern auf Huminsäurebasis verspritzt werden. Seit einigen Jahren benutze ich auch Algenauszüge, die reich an Biostimulanzien und wachstumsfördernden Faktoren sind. Das Propolis kann auch angereichert mit Ton, Schwefel oder Asche von Küstenalgen zerstäubt werden. Die Abwehrwirkung gegen kryptogame und parasitäre Pathologien durch Propolis kann in nützlicher Weise durch Staub von Chrysanthemum cinerariaefolium oder Auszüge und -essenzen von Kampfer, Eukalyptus, Wacholder, Kiefer, etc. verstärkt werden. Die vorrangige Wirkung von Propolis besteht darin, die Abwehrkräfte der Pflanzen gegenüber Krankheitserregern präventiv zu potenzieren, und außer einer autotrophen Wirkung eine abtötende Wirkung gegenüber kryptogamen und parasitären Erregern zu haben. 

Der KONTAK - Diffusor

15 Jahre, nachdem ich den Gebrauch von Propolis vom Bereich der Humanmedizin zum Bereich der Landwirtschaft übertragen habe, kann ich dies heute wiederholen und die Erkenntnisse aus dem medizinischen Bereich auf den Gebrauch der volatilen lnhaltsstoffe, die mit einem elektrischen, computerisierten Apparat verdampft werden, übertragen. Dieser in der Landwirtschaft angewandte Diffusor (FITO-KONTAK) ist gegenüber den zu medizinischen Zwecken benutzten Diffusoren dahin gehend potenziert, dass er über einen Lüfterradmotor und ein Ionisationssystem verfügt, um die Diffusion der volatilen Inhaltsstoffe zu erhöhen.

Das Ionisationsgerät lädt die Moleküle der volatilen Inhaltsstoffe des Propolis negativ auf, um somit von den positiv geladenen Pflanzenoberflächen (Blätter, Blüten und Früchte) angezogen zu werden. Auf diese Weise verteilen sich die Moleküle der volatilen Inhaltsstoffe des Propolis nicht in der Luft des Gewächshauses, sondern erhöhen die Konzentration in den Pflanzen selbst. Grundsätzlich gleicht der Vorgang dem Aufstellen des Ionisationsgerätes zur Reinigung der Atemluft

im Zimmer: alle unreinen, Luft verschmutzenden Partikel sinken zu Boden, gegen Wände oder auf Möbel.
Der Gebrauch des FITO-KONTAK-Diffusors ist natürlich nicht für eine Anwendung auf freiem Feld geeignet, sondern findet seine Anwendung in Gewächshäusern oder in abgedeckten Obst- bzw. Gemüse- und Blumenschläuchen. Eine weitere Empfehlung gilt der Konservierung der entsprechenden Agrarprodukte während der Lagerung, Es sei auch bemerkt, dass bei Verspritzen einer Propolis – Lösung die Konzentration der Wirkstoffe auf der Pflanzenoberfläche, und daraus folgend die Absorption im Moment des Spritzens maximal ist, sich dann aber mit der Zeit verflüchtigt, während die Emission der verdampften Moleküle, und daraus folgend ihre Absorption kontinuierlich und konstant ist. Es handelt sich grundlegend um eine ähnliche Situation wie der im medizinischen Bereich, wenn eine Absorptions-Arznei gespritzt wird und somit verzögernde Wirkung hat.

Schlussfolgerungen

Eine Präliminaruntersuchung hat die Wirksamkeit bei Verwendung des FITO-KONTAK-Diffusors in der Landwirtschaft gezeigt.

Die Handlichkeit beim Gebrauch eines Apparates, der Propolis in Form seiner volatilen Inhaltsstoffe in Gewächshäusern und Lagerstätten verteilt, indem der elektrische Apparat nur eingeschaltet wird, anstatt Personal zum Bespritzen des Gewächshauses oder zum Eintauchen des Obstes in Propolislösungen einzustellen, ist unbestreitbar.

Es ist ebenfalls klar, dass vor allem in Gewächshäusern die Verdampfung der volatilen Inhaltsstoffe mit dem Bespritzen des extrahierten Anteils kombiniert werden kann, wobei somit eine Wechselwirkung entsteht.

Es sei auch erläutert, dass der FITO – KONTAK -Diffusor in Gewächshäusern nicht nur zur Vorbeugung und zum Schutz gegenüber kryptogamen und parasitären Pathoiogien angewandt wird sondern auch in einem eutrophischen und allgemein pro-biologischen Sinn, um besonders die Biütenentwicklung, das Fruchtansetzen und -reifen zu begünstigen und zu beschleunigen, Dies ist besonders bei der Produktion von Frühobst wichtig,

Quelle: Fachzeitschrift „Apicoltori“ Mod. 87.115-121 (1996)
OLGA ILEANA OZINO, FRANCO MARIETTO, PAOLO FERRO

Di.Va.P.R.A.- Landwirtschaftliche Mikrobiologie und Industrie

Di.Va.P.R.A.- Umweltbezogene Entomologie und Zoologie „Carlo Vidano“

Universität Turin

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